Die 3 Insel Tour Holbox: Der Ausflug für zwischendurch
Ein bisschen Abwechslung vom Strand muss sein
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Nach den ersten erholsamen Tagen auf Isla Holbox, die wir hauptsächlich am Strand verbracht haben, waren wir bereits so entspannt, dass wir etwas unternehmen wollten. Den ganzen Tag im Beachclub faulenzen, abends gemütlich in unseren Lieblingsrestaurants essen und danach noch den einen oder anderen Cocktail trinken wird nach einiger Zeit doch etwas eintönig. Ein Holbox Ausflug zwischendurch würde bestimmt für etwas Abwechslung sorgen.
Also gingen wir am Abend, nach ein paar leckeren Tacos im Restaurant El Poblano, ein wenig rund um den Hauptplatz spazieren. Beim Stand von Willy’s Tours in der Calle Tiburón Ballena wurden wir schnell fündig. Für den nächsten Tag waren noch einige Plätze für die beliebte 3 Insel Tour Holbox frei. Der Bootsausflug dauert 3 Stunden und führt über die Isla Pájaros zur Cenote Yalahau und am Ende zur Isla Pasión.
Wir hatten die Tour zu den drei Inseln vor vielen Jahren schon einmal gemacht, waren aber neugierig, was sich in der Zwischenzeit auf Holbox alles verändert hat. So buchten wir kurzerhand die Tour, für die wir aufgrund der kurzfristig freien Plätze nur jeweils 500 MXN (27 EUR) bezahlten. Normalerweise kostet die 3 Insel Tour Holbox 750-900 MXN (40-48 EUR), je nach Anbieter und Service.
Online-Buchungsmöglichkeiten für die 3 Inseln Tour Holbox:
Tipp: Die 3-Insel-Tour findet zweimal täglich statt, vormittags und nachmittags. Weitere Informationen zu dieser Tour und anderen Ausflügen findest du auf unserer Seite Touren auf Holbox.
Sammeln für die Bootsfahrt
Der Treffpunkt für die Tour war am nächsten Tag um 09:50 Uhr an dem Stand, an dem wir gebucht hatten. Nach wenigen Minuten holte uns ein Taxi ab. Der erste Weg führte uns zum Hafen von Holbox, wo die Fähren aus Chiquilá anlegen. Dort wurden weitere Teilnehmer eingesammelt und auf verschiedene Motorboote verteilt. Kurze Zeit später verließen wir mit 12 Personen an Bord den Hafen.
Erste Station: Die Vogelinsel Isla Pájaros
Nach etwa 20 Minuten Bootsfahrt näherten wir uns bereits unserem ersten Ziel der dreiteiligen Tour: der Isla de los Pájaros, auch Vogelinsel genannt. Das winzige Eiland hat einen Durchmesser von nur 500 Metern und liegt etwa 6 km östlich des Hafens in der Laguna Conil, die sich zwischen Isla Holbox und Chiquilá erstreckt.
Die Insel selbst ist nicht begehbar, da sie unter Naturschutz steht. Es gibt jedoch zwei Aussichtstürme, von denen aus man einen großartigen Blick auf die vielfältige Vogelwelt hat. Über 35 Vogelarten leben und nisten hier, darunter Graue und weiße Pelikane, Silberreiher und weiße Ibisse. Seltener sieht man die scheuen rosafarbenen Flamingos, Rötelreiher und Rosalöffler, häufiger Fregattvögel und Kormorane.
Die beiden Aussichtstürme mit den Stegen dazwischen sind ein beliebtes Fotomotiv für Touristen. Allerdings sollte man sich beeilen, sobald man halbwegs freie Sicht hat, denn der Aufenthalt dauert nur 10 Minuten und die nächsten Besucher lassen nicht lange auf sich warten.
Unser Kapitän Miguel erklärte uns, dass die Vögel hier an menschliche Besucher gewöhnt sind, sodass man sie beim Nisten nicht stört. Das können wir uns bei diesem Andrang nicht so recht vorstellen. Außerdem erinnern wir uns noch gut daran, dass bei unserem letzten Besuch vor vielen Jahren viel mehr Vögel zu sehen waren.
Weiter zur Cenote von Yalahau, dem Hoyo Negro
Der Aufenthalt auf Isla Pájaros war schnell vorbei und so machten wir uns auf den Weg zum Höhepunkt der 3 Insel Tour Holbox: Die Cenote von Yalahau. Nach einer halbstündigen Fahrt mit dem Motorboot legten wir am Steg von Yalahau an, wo schon einige Boote vor uns angekommen waren.
Yalahau liegt eigentlich auf dem Festland westlich von Chiquilá, ist aber nur vom Meer aus zu erreichen. Es ist ein von Mangroven umgebenes Dschungelgebiet mit einer kleinen Cenote, die schon den Mayas bekannt war. Das klare und kalte Süßwasser des „Hoyo Negro“, übersetzt „Schwarzes Loch“, wie sie es damals genannt hatten, wird aus dem Untergrund gespeist und lädt zu einer willkommenen Abkühlung ein.
Gleich nach dem Anlegen am Steg führt der Weg durch dichten Mangrovenwald, an dessen Ende eine Holzhütte steht. Hier ist eine geringe Eintrittsgebühr von 100 MXN (5 EUR) zu entrichten, die nicht im Preis für die Tour enthalten ist.
Danach führt der Weg weiter ins Innere des Naturschutzgebiets, das Teil der riesigen Naturschutzzone von Yucatán ist und Yum Balam heißt. Nach wenigen Metern verzweigt sich der auf Stelzen gebaute Holzweg nach links zur Cenote und nach rechts zu einem überdachten Imbiss für Snacks und Souvenirs.
Jetzt heißt es erst einmal Schwimmwesten anlegen, wenn man in der Cenote baden will, was fast alle Besucher hier vorhaben. Gleich gegenüber befindet sich ein beliebtes Fotomotiv mit dem bunten Schriftzug von Yalahau, wie es in Mexiko an vielen touristischen Orten üblich ist.
Nach dem Anlegen der Schwimmweste geht es weiter zum Pool der Cenote, der mit einem Holzsteg gut eingefasst ist. In der Mitte ist ein Seil gespannt, so dass sich auch weniger geübte Schwimmer sicher fühlen. Zu Spitzenzeiten sind darin schon recht viele Badegäste anzutreffen, dennoch bietet sich hier eine gute Möglichkeit zur ersehnten Abkühlung in der bereits fortgeschrittenen Mittagshitze. Das Wasser der Cenote ist kristallklar und tatsächlich sehr kalt, da es ständig aus dem Untergrund nachfließt. Sogar einige Fische sind zu sehen, was für eine gute Wasserqualität spricht.
Vom Steg aus, der den Schwimmbereich der Cenote umgibt, ist ein hölzerner Aussichtsturm gut zu erkennen. Wenn man diesen hinaufsteigt, hat man von oben einen wunderbaren Blick auf den Urwald, der sich rund um Yalahau erstreckt.
Im Anschluss an die Erfrischung im kühlen Nass lohnt sich noch ein Spaziergang durch das Gelände. Die Anlage wurde zwar in den letzten Jahren stark ausgebaut, bietet aber einen schönen Einblick in die natürliche Dschungel- und Mangrovenwelt, die sonst nicht zugänglich wäre. Generell sind die Cenoten in Mexiko faszinierende und magische Orte, die schon von den Mayas für verschiedene religiöse Rituale genutzt wurden.
Nach einer kurzen Abkühlung und einem Rundgang durch den Park machten wir uns wieder auf den Weg zur Anlegestelle. Dort angekommen gab es eine Überraschung.
Holbox Krokodile auf Beutezug in Yalahau
Unser Bootskapitän erwartete die Gruppe bereits, um uns dringend etwas zu zeigen. Ein ausgewachsenes Krokodil war nur wenige Meter von den vertäuten Motorbooten entfernt auf Beutezug. Aus den Mangroven schwamm es in Richtung offenes Meer, mal war nur der lange, stachelige Schwanz zu sehen, mal nur das mit spitzen Zähnen bewaffnete Maul, bevor es für eine Weile verschwand.
Nach kurzer Zeit kehrte das Krokodil mit einem dicken Fisch im Maul zurück. Immer wieder biss das furchterregende Reptil auf seine Beute, während es sich wieder in die Mangroven zurückzog. Dabei streckte es sein Maul aus dem Wasser, sodass uns einige gute „Schnappschüsse“ gelangen.
Kapitän Miguel erzählte uns, dass sich vor einiger Zeit zwei Holbox Krokodile in Yalahau angesiedelt haben. An der Grenze zwischen dem Salzwasser des Meeres und dem Süßwasser, das ständig aus der Cenote nachströmt, sammeln sich offenbar viele Fische, die für die Krokodile eine ideale und dauerhaft ergiebige Nahrungsquelle darstellen. Das hat sie zum Bleiben bewogen – Touristen hin oder her. Diese brauchen sich übrigens keine Sorgen zu machen, solange sie auf den vorgegebenen Wegen bleiben. Fische schmecken den Krokodilen besser.
Waten rund um die Isla Pasión
Nachdem das Krokodil wieder in den Mangroven verschwunden war und sich die Aufregung gelegt hatte, ging die Bootsfahrt nach etwa einer Stunde Aufenthalt in Yalahau weiter zur Isla de la Pasión. Diese winzige Sandinsel liegt in der Nähe der Punta Cocos südwestlich der Isla Holbox. Wenn du einmal einen Spaziergang am Strand von Holbox dorthin machst, kannst du sie und ihren Aussichtsturm am Ende des Weges sehen. Noch näher kommt man mit einem Golf Cart, mit dem man bis zur Punta Ciricote fahren kann.
Als wir ankamen, war die Anlegestelle bereits besetzt. Daher fuhren wir zum anderen Ende der kleinen Insel, die nur einen Durchmesser von 100 Metern hat. Dort wurden wir im knietiefen Wasser aus dem Boot gelassen und sollten um die Insel herum am Strand entlang zur Anlegestelle gehen, wo uns Kapitän Miguel abholen würde.
Das taten wir dann auch, denn ins Innere der Insel kommt man sowieso nicht, da sie dicht mit Büschen und Mangroven bewachsen ist. In der Nähe der Anlegestelle steht ein etwas wackelig wirkender Aussichtsturm mit zwei schattenspendenden Anbauten. Von oben hat man dann einen herrlichen Blick auf die Isla Holbox.
Früher gab es auf der Isla Pasión eine Aufzuchtstation für Schildkröten. Leider ist davon nichts mehr übrig, außer einer verfallenen Hütte, die man vom Turm aus sehen kann. Nach etwa 20 Minuten Waten im seichten Wasser rund um die Insel und dem Genießen der wunderbaren Aussicht vom Turm brachte uns Kapitän Miguel wieder zurück in den Hafen von Holbox. Die Tour dauerte insgesamt 3,5 Stunden und war eine willkommene Abwechslung mit Überraschungsfaktor.
Unser Fazit zur 3 Insel Tour Holbox
Die 3 Insel Tour Holbox ist der Klassiker für Urlauber auf der Isla Holbox und wird von vielen Touristen gerne gebucht, sodass man mit vielen Gleichgesinnten rechnen muss. Sie ist vergleichsweise günstig und man bekommt dafür in 3-4 Stunden neben einer Bootsfahrt einige schöne Eindrücke von der faszinierenden Naturwelt Yucatáns sowie die Gelegenheit für ein kühles Bad in der Cenote von Yalahau. Dieser Holbox Ausflug ist auf jeden Fall sein Geld wert und kann bedenkenlos bei jedem Anbieter gebucht werden.
Allzu viele Hintergrundinformationen und Erläuterungen darf man allerdings nicht erwarten, da die Tour in der Regel ohne Führer und nur vom Bootskapitän durchgeführt wird, der je nach Sprachkenntnissen an den einzelnen Stationen höchstens ein paar Worte auf Englisch sagt. Ein wesentlich intensiveres Erlebnis mit interessanten Hintergrundinformationen bietet eine private Tour, die individuell und auch abseits der Touristenströme gebucht werden kann.
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